Tourismus, Kultur & Geschichtliches in Seifhennersdorf

Historische Informationen zur Ortsgeschichte unser Stadt

Seifhennersdorf – ein Erlebnisort für die Familie

Die Oberlausitzer Grenzstadt liegt innerhalb des Naturparkes Zittauer Gebirge in einer reizvollen Umgebung.

Zwei Grenzübergänge in die Tschechischen Republik ermöglichen erlebnisreiche Ausflüge und Wandertouren in den Nationalpark Böhmische Schweiz sowie die nordböhmische Vulkanlandschaft (Lausitzer Gebirge).

Seifhennersdorf verfügt über zahlreiche, vielseitige familienfreundliche Angebote. Das attraktive Wald- und Erlebnisbad „Silberteich“ lädt Jung und Alt im Sommer zum Baden und Gondeln ein. Direkt daneben können Schulklassen, Probe- und Trainingslager, aber auch Familien im modern eingerichteten „Querxenland“ tolle Freizeitangebote erleben. In einem regional typischen Umgebindehaus befindet sich ein einzigartiges Eisenbahnmuseum.

Auf dem Windmühlberg hat man nicht nur einen einmaligen Panoramablick („Balkon von Seifhennersdorf“), sondern auch eine vielfältige Freizeiteinrichtung mit Übernachtungsmöglichkeiten und vielen kulturellen Highlights.

Des Weiteren bieten modern eingerichtete Ferienwohnungen ausreichend Quartier für einen niveauvollen Urlaub.

Der idyllisch gelegene Naturheilpark mit Baumlehrpfad und Spielplatz sowie ein historischer Dreiseithof (Bulnheimscher Hof) ergänzen die familienfreundlichen Freizeiteinrichtungen. Im letzteren gibt es nicht nur zahlreiche kulturelle Veranstaltungen, sondern hier finden auch regelmäßig Karaseks Naturmärkte mit sächsisch-böhmischen Naturproduktehändlern statt. Überhaupt spielt der legendäre Räuberhauptmann Karasek im Ort eine dominante Rolle.
Man kann sich mit ihm auf eine spannende Wanderung begeben, das Karasek-Museum besuchen oder seinen Spuren auf dem Karasek-Ringwanderweg bzw. –Radweg folgen.

Geschichte von Seifhennersdorf

Gründung

Mit hoher Wahrscheinlichkeit entstand Seifhennersdorf schon in der 1. Hälfte des 13. Jahrhunderts durch die Ansiedlung mainfränkischer Kolonisten - eine Gründungsurkunde liegt jedoch nicht vor. Der Ort gehörte in der Frühzeit zur böhmischen Grundherrschaft Tollenstein/Rumburg.

1429 wurde Seifhennersdorf von durchziehenden Hussitenscharen gebrandschatzt und fast alle Bewohner erschlagen, es sollen nur 11 Personen überlebt haben.

1584 wurde Seifhennersdorf für 16.000 Taler und 100 ungarische Gulden an den Stadtrat zu Zittau verkauft.

Industrialisierung

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts setzte eine stürmische Entwicklung der Industrie ein. Große mechanische Weberein und zahlreiche Schuhfabriken beherrschen nun das Ortsbild. Die Seifhennersdorfer Firma Heinrich Robert Marx (Weberei) erhält auf den Weltausstellungen 1862 in London und 1880 in Melbourne Diplome für die hervorragende Qualität der Erzeugnisse.

1900 besaß unser Ort schon 8.000 Einwohner.

Beginn des 20. Jahrhunderts

Die Industrialisierung setzte sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts fort. Es kamen noch weitere Betriebe der Metallverarbeitung, des Maschinenbaus, der Bekleidungsindustrie und die Klavierfabrik der Gebrüder Zimmermann hinzu. Viele dieser Betriebe exportierten ihre Produkte in zahlreiche Länder Europas und Übersee.

Schulwesen

Der Ort besaß schon im 19. Jahrhundert zwei Grundschulen (1875 und 1895 erbaut). Im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts kamen noch eine Berufs- und Handelsschule sowie eine Textilfachschule hinzu.

1974 erhielt Seifhennersdorf aufgrund seiner Größe und der leistungsfähigen Industrie das Stadtrecht.

Wendezeit

Nach der Wende brach die Industrie zusammen. Nur wenige Firmen fanden einen neuen Investor. Seifhennersdorf entwickelte sich nach der Wende immer mehr zu einem Urlaubsort. Die Tourismusförderung ist ein Schwerpunkt der Kommunalpolitik. Die Einwohnerzahl beträgt heute nur noch 4.600, bedingt durch fehlende Arbeits- und Ausbildungsplätze.

Literatur zur Ortsgeschichte

  • Otto Moritz Kind: "Geschichte von Seifhennersdorf"
  • "Dorfspiegel für die Gemeinden Seifhennersdorf, Leutersdorf und Spitzkunnersdorf"
  • "Seifhennersdorfer Heimatblätter" und "Seifhennersdorfer Heimathefte"
Stadtwappen Seifhennersdorf

Das Wappenschild ist geteilt nach dem aus der Heraldik stammenden Geviert. Alle Darstellungen sowie deren Kombinationen im Wappen und die Anordnung der Farben entsprechen den Regeln der Heraldik. Nach der mittelalterlichen Grundregel muss in einem Wappen Metall und Farbe wechseln, d.h. auf metallenem Grund eines Wappenfeldes sollen die durch Farbe dargestellten Symbole abgebildet sein und umgekehrt.

Auf dem linken oberen Wappenschild ist ein Adler auf silbernem Grund abgebildet. Dieser Teil dokumentiert die historisch kulturelle und politische Verbundenheit mit der Kreisstadt und dem Ort Zittau. 1357 älteste Dorfkirche des Dekantes Zittau in Seifhennersdorf. 1584 wurde Seifhennersdorf an den Rat der Stadt Zittau für 16.000 Taler und 100 ungarische Gulden verkauft.

Auf dem rechten oberen Feld ist auf grünem Grund in Gold die Waage der Justitia zu sehen. Sie dokumentiert die Gerechtigkeit der Stadt gegenüber Jedermann. Andererseits steht sie aber auch für Deutschtum und bezieht alte deutsche Tugenden mit ein, die da sind Fleiß, Ehrbarkeit und Bodenständigkeit. Die Justitia selbst befindet sich in einem farbigen Glasfenster des Rathauses.

Auf dem linken unteren Wappenschild ist auf blauem Grund in Silber eine Spinnspule zu sehen. Seit dem ausgehenden Mittelalter ist der Ort sowie die Umgebung bis zur Neuzeit historisch und politisch mit dem Handwerk der Weberei eng verbunden. Von diesem Gewerbe gingen immer progressive Impulse aus.

1729 werden im Ort 359 Handwebstühle gezählt
1824 - 1844 Gründung der ersten Industriebetriebe (Weberei)
25.06.1863 König Johann von Sachsen besucht die mech- anische Weberei von Marx
1881 Gründung der ersten Webschule (Beginn der Berufsaus- bildung)
29.04.1906 Einweihung der alten Webschule
1911 Gründung des Webschulvereines
1928 Einweihung der Fachschule für Textilindustrie (Handels- und Gewerbeschule)

Auf dem rechten unteren Wappenschild sind auf Goldenem Grund sechs knorrige schwarze Eichenäste zu sehen. Dieses Wappen gehört dem nordböhmischen feudalen, slawischen Adelsgeschlecht der „Hronowice“. Im gesamten 15. Jahrhundert war die Burg Tollenstein im Besitz des Hron - Geschlechtes der Berken von der Duba, wie auch die westlich gelegene Burg Hohnstein, der Berken von Lipa. In dieser Burg ist noch heute im Durchgang das „Ronawe-Wappen“ im Original angebracht. Burg Schönbuch (nördlich von Tollenstein) wurde im 13. Jahrhundert durch das Hron - Geschlecht erbaut. Alle 3 Burgen führen das Berken-Wappen (Ronawe). Um 1250 Errichtung der Burg Tollenstein durch die Herren von Wartenberg. Zu diesem Herrschaftsbereich gehörte das Siedlungsgebiet der heutigen Stadt Seifhennersdorf. In den Folgejahren wurde der Wald in dieser Gegend mit großer Wahrscheinlichkeit von main-fränkischen Siedlern gerodet, die hier sesshaft wurden.